Seit drei Jahren war John F. Kennedy Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, gewählt auch von vielen schwarzen Menschen. Im Sommer 1963 brachte dieser einen Gesetzentwurf zur weitgehenden landesweiten Gleichberechtigung vor. Entsprechend fühlte sich Kennedy auf einem guten Weg und wollte eigentlich einen Sternmarsch auf Washington verhindern. Als Kennedy nach einem Gespräch mit führenden Persönlichkeiten der schwarzen Bewegung klar wurde, dass eine Absage nicht mehrheitsfähig war, stellte er sich auf die Seite der Veranstaltung und ließ die Männer den Sternmarsch unter der Überschrift: „Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“ organisieren. Es wurden zehn Forderungen aufgestellt, die durch vereinheitlichte Schilder immer wieder sichtbar werden sollten.
Mit Sonderzügen und mit Bussen brachte man tausende Menschen aus dem ganzen Land an die Ränder der Hauptstadt. Von den geschätzten 250.000 Menschen, die an der Massenkundgebung teilnahmen, waren mehr als 20 % weiß. Im Ablauf der Kundgebung, die mit der Nationalhymne begann und mit diversen 5minütigen Reden geplant war, hatte man Martin Luther King als besonders rhetorisch begabten Redner ans Ende gesetzt, so dass die Stimmung bereits ordentlich aufgeheizt war, als er ans Mikrofon trat und seine mehr als 15minütige Poweransprache hielt.
Zu Beginn der Rede appelliert Martin Luther King an die amerikanischen Bürger, einfach nur wahr zu machen, was 100 Jahre zuvor bereits in der Unabhängigkeitserklärung niedergeschrieben worden war, dass allen Menschen, egal welcher Herkunft sie sind, die gleichen Rechte auf Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück zustehen. Dies bezeichnete King als Schuldschein, den das amerikanische Volk einzulösen hätte und wählte unzählige Beispiele, die zeigten an wie vielen Stellen diese Gerechtigkeit noch nicht hergestellt ist, sei es bei Sitzplätzen nur für weiße, beim fehlenden Wahlrecht oder bei der Inhaftierung aufgrund des Freiheitskampfes, der an vielen Stellen in den Vereinigten Staaten geführt wurde. Erst in der Mitte seiner Rede schwenkte er von der aktuellen Situation auf seine Träume von einer besseren Welt um. Er beschrieb nachdrücklich wie er sich ein gleichberechtigtes Miteinander vorstellt, in dem z.B. Kinder von Sklaven und Kinder von Sklavenhändlern gleichberechtigt an einem Tisch sitzen können, eine Welt in der man Menschen nach ihrem Charakter und nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt.
In der Rede gibt es dann einen fließenden Übergang, der für den Pfarrer und Prediger völlig selbstverständlich erscheint, nämlich den Sprung auf die biblischen Gerechtigkeitsbilder, dass Täler erhöht und Berge erniedrigt werden und die Herrlichkeit des Herren, unseres Gottes, sich in der Gleichberechtigung aller Menschen offenbart. Das Ganze mündet in den größten Traum, dass Menschen aller Hautfarben und aller Religionen sich an der Hand nehmen können, um gemeinsam das Spiritual zu singen „Free at last! Free at last! Thank God Almighty, we are free at last!” (Endlich frei, danke allmächtiger Gott, wir sind endlich frei!)
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